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Gemeindeverwaltung Kürnbach

Ein Spukhaus und zuckende Blitze

Friederike Hauffe ist die „Seherin von Prevorst“ mitten in Kürnbach

Friederike Hauffe, ab dem Jahr 1821 mit dem Kürnbacher Kaufmann Gottlieb Haufe verheiratet, wird als zierliche, exotisch anmutende Frau beschrieben, mit schönem, blassen Gesicht und schwarzem Haar. Stets trug sie ein weißes Leinenkleid und hatte ein ebenso weißes Seidentuch kunstvoll um den Kopf geschlungen. Meistens war sie allein zu Hause, da ihr Mann als Kaufmann durch Südwestdeutschland ritt.

Das Haus am Marktplatz, in dem Friederike Hauffe wohnte, galt als Spukhaus im besonderen Maße: Lichterscheinungen, zuckende Blitze in den Zimmern sowie lärmende Stimmen in der Nacht sollen Nachbarn und Vorbeikommende geschildert haben.

Auch wochenlange Dämmerzustände sagt man der kränklichen und bettlägerigen Frau nach. Zustände, in denen sie oftmals unvermittelt weissagte und zukünftige Dinge voraussagte, welche im Anschluss tatsächlich eintrafen. Sie galt als hellsichtig im hohen Maße und sogar Heilfähigkeiten wurden ihr zugesprochen.

(Zeichnung: Roland König)

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Dass Friederike Hauffe heute als die berühmteste und am sorgfältigsten beobachtete Geisterseherin gilt, ist das Vermächtnis von Dr. Justinus Kerner – berühmter Arzt und Dichter, der die junge Frau 1826 mit nach Weinsberg nahm.

Kerner zeichnete die Leiden und Trancezustände der „Seherin von Prevorst“, ihre Geistererlebnisse sowie ihre magnetische Kräfte genauestens auf und veröffentlichte diese 1829 in seinem Buch "Die Seherin von Prevorst".

Das Werk, das vor einigen Jahren neu aufgelegt wurde, zeugt bis heute von einer zerbrechlichen und dennoch mächtigen, außergewöhnlichen Frau.
 

http://www.kuernbach.de//unsere-gemeinde/geschichte/die-seherin